Wir verstehen unsere Einrichtung als familienbegleitenden Lebensraum, in dem Kinder Geborgenheit und soziales Miteinander erleben. Jedes Kind ist einmalig und wird von uns mit all seinen Stärken und Schwächen akzeptiert. Wir möchten das Kind in seiner Entwicklung so fördern und unterstützen, dass es in seiner Persönlichkeit gefestigt ist, sich in der Gesellschaft zurechtfindet, sich allen Anforderungen stellt und sein Leben meistert.
Der frühkindliche Lerncharakter ist geprägt von Neugier, Interesse und Begeisterungsfähigkeit. Aus eigenem Antrieb und aus freiem Willen möchte das Kind seine Umwelt entdecken, erforschen und gestalten. Wir sehen es als unsere Aufgabe, das Kind auf seinem Weg mit Zuneigung, Wertschätzung und Freude zu begleiten und zu unterstützen. Nur so kann sich seine gesamte Persönlichkeit entfalten. Dabei orientieren wir uns am Leitgedanken von Maria Montessori:
"Hilf mir, es selbst zu tun.
Zeig mir, wie es geht. Tu es nicht für mich.
Ich kann und will es alleine tun.
Hab Geduld, meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger.
Vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will.
Mute mir auch Fehler zu, denn aus ihnen kann ich lernen."
Um diese Bedürfnisse alters- und entwicklungsgerecht erfüllen zu können, besuchen die Jüngsten die Krippe, Kinder ab drei Jahren eine Kindergartengruppe und die Ältesten eine Vorschulgruppe.
Das folgende pädagogische Konzept bildet die Grundlage für unsere Arbeit am Kind in unserer gesamten Einrichtung.
Wie wir dies konkret umsetzen, erfahren Sie unter den entsprechenden Einrichtungsbereichen Krippe / Kindergarten / Vorschule.
Pädagogisches Konzept
Unsere wichtigsten Bildungs- und Erziehungsziele
In unserer pädagogischen Arbeit orientieren wir uns am Bayrischen Bildungs- und Erziehungsplan. Dabei ist für uns die ganzheitliche Erziehung und Bildung maßgeblich.
Wir möchten, dass sich jedes Kind in unserer Gemeinschaft wohl und geborgen fühlt, sodass es sich individuell entfalten kann. Die Einbindung in die Gruppe ermöglicht dem Kind, Kontakte zu knüpfen und Freunde zu finden. Es erfährt Gemeinschaft und Gruppengefühl, lernt, sich selbst einzubringen, eigene Interessen mit denen anderer abzustimmen und übt Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft ein.
Kinder brauchen Grundwerte, an denen sie sich orientieren können. Wir wollen dem Kind Respekt und Achtung vor jedem Menschen, jedem Tier und der Natur vermitteln. Da wir uns bei der Planung auch am Jahreskreis und den dazugehörigen Festen orientieren, fließt dabei die religiöse Erziehung ein.
Sprachkompetenzen eröffnen allen Kindern gleiche Bildungschancen. Sprache lernen Kinder vor allem über ihre aktive Verwendung in gemeinsamen Handlungen und Dialogen. In der alltäglichen Auseinandersetzung mit Menschen und Dingen erleben sie den Nutzen von Sprache und entwickeln ein Verständnis für Sprachmuster und sprachliche Regeln. Bewusst nehmen wir im Alltag die Rolle des Sprachvorbildes ein, bieten uns dem Kind als interessierten Kommunikationspartner an, gehen auf seine Äußerungen ein, stellen Fragen und sprechen über Gedanken und Gefühle.
Erziehung zu Selbständigkeit durch Selbsttätigkeit nach dem Leitsatz von Maria Montessori „Hilf mir, es selbst zu tun!“ ist uns sehr wichtig. So entwickelt das Kind Vertrauen in seine Fähigkeiten und gewinnt an Selbstwertgefühl.
Im Rahmen der Partizipation beteiligt sich das Kind seiner Entwicklung entsprechend an Entscheidungen, die sein Leben im Kindergartenalltag betreffen. Es entwickelt Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung und gestaltet seine Lebensräume aktiv mit.
Das Lernen vollzieht sich nicht durch einseitiges Vermitteln von Inhalten, sondern erfolgt lebensnah. Das heißt, das Kind erobert seine Umwelt durch Fragen, Experimentieren, Untersuchen und Wahrnehmen mit allen Sinnen. Auf diese Weise setzt es sich mit ihr auseinander und erfährt Zusammenhänge. Dabei wird der Grundstein für neugieriges und forschendes Lernen gelegt.
Bewegung ist für die Entwicklung des Körpers und die geistige Entfaltung von großer Bedeutung. Wir geben dem Kind die Möglichkeit, seinen natürlichen Bewegungsdrang auszuleben. Der Turntag, der Wald- bzw. Wandertag und das tägliche Spiel im Freien unterstützen das Kind in der Entwicklung seiner Grobmotorik und Geschicklichkeit. Spiele zum Stecken, Legen, Hämmern, Fädeln und Bauen sowie Malen, Kneten Schneiden usw. schulen sein feinmotorisches Geschick und die Auge-Hand-Koordination.
Wir wollen Kindern einen bewussten Umgang mit Medien aufzeigen, denn wir sind der Meinung, dass Kinder Primärerfahrungen nur mit allen Sinnen sammeln können. So sieht das Kind eine Orange nicht nur auf dem Bild, sondern es kann sie fühlen, riechen und schmecken. Deshalb setzen wir digitale Medien auch zur Informationsbeschaffung ein und sehen sie als Ergänzung an.
Sprache - der Schlüssel zur Welt
Sprach-Kitas Bayern
Unsere Kita nimmt am Landesprogramm „Sprach-Kitas Bayern" teil. Ziel des Programms ist es, die pädagogische Qualität im Bereich der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung und Interaktion weiterzuentwickeln und zu verstetigen.
Sprachkompetenz ist die zentrale Voraussetzung für umfassende Bildungsteilhabe sowie für schulischen und beruflichen Erfolg. Wir wollen jedes Kind bei seinem sprachlichen Lern- und Entwicklungsprozess bestmöglich begleiten. Im Sinne der Chancengleichheit unterstützen wir alle Kinder darin, bis zum Eintritt in die Schule ausreichend sprachliche Grundkompetenzen zu entwickeln und den Übergang von der Kita in die Grundschule gut zu bewältigen.
Unsere Fachkraft für Sprache, Dagmar Leers, ist verantwortlich für die Umsetzung des Projekts "Sprach-Kitas Bayern". Zusätzlich werden wir durch eine externe Fachberatung mit Expertise im Bereich der sprachlichen Bildung unterstützt, die auch Fortbildungen für Leitung und Fachkraft durchführt. Diese Qualifizierungsinhalte werden von unserer Fachkraft an das Kita-Team weitergegeben.
Unser Sprachkonzept
Sprachförderung ist ein durchgängiges Prinzip in unserem pädagogischen Alltag. Uns ist bewusst, dass wir jedem Kind Sprachvorbild sind. So begleiten wir unsere alltäglichen Handlungen mit Sprache. Dabei achten wir auf deutliches, einfühlsames und variationsreiches Sprechen.
Wir sehen das Kind als Kommunikationspartner und haben Freude am Sprechen, Erzählen und Kommunizieren. Durch unsere sprachlichen Impulse wecken wir seine Sprechfreude. Wir wenden uns dem Kind mit Interesse und Aufmerksamkeit zu und bringen ihm so Wertschätzung entgegen. In der Kommunikation lernt das Kind Gesprächsregeln einzuhalten. Im Alltag greifen wir Sprachanlässe auf, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Erzählungen der Kinder, Bilderbuchbetrachtungen, Morgen- und Abschlusskreise etc. ermöglichen den Kindern, sich mit der Sprache auseinander zu setzen und schaffen Kommunikationsmöglichkeiten. Lieder, Fingerspiele, Lausch- und Reimspiele etc. schulen die phonologische Bewusstheit und erzeugen Lust am phantasievollen Umgang mit Sprache.
Neben unseren sprachintensiven pädagogischen Angeboten ist uns eine sprachanregende räumliche Gestaltung wie z.B. Einrichten einer Leseecke oder einer Puppenwohnung und ein qualitativ hochwertiges Bereitstellen von Materialien wie z.B. Bilderbücher, Gesellschaftsspiele wichtig. Um das Angebot unserer Gemeindebücherei kennen zu lernen, besuchen wir diese regelmäßig.
Wir achten darauf, dass unser Handeln für alle Kinder eine Wertschätzung ihrer Familiensprache und –kultur bedeutet und gleichzeitig Lernchancen eröffnet. So werden kulturelle Aufgeschlossenheit, sprachliche Neugierde und Sprachbewusstsein gefördert.
Beobachtung
In den ersten Lebensjahren zeigt das Kind große Entwicklungsfortschritte, die individuell unterschiedlich verlaufen. Unsere Aufgabe besteht darin, das Kind in seiner körperlichen, geistigen, persönlichen und sozialen Reife zu beobachten, um so seinen Entwicklungsstand zu erkennen.
Diese Einblicke in das Lernen und die Entwicklung des Kindes helfen uns, unser pädagogisches Handeln danach auszurichten, die Qualität unserer pädagogischen Angebote zu sichern und weiterzuentwickeln. Dazu dokumentieren wir im Krippenbereich unsere Beobachtungen in der Entwicklungsbeobachtung und -dokumentation EBD 3 – 48 Monate. Im Kindergartenbereich führen wir das Dortmunder Entwicklungsscreening (DESK) durch.
Beide Beobachtungsverfahren sind vom Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz als geeignetes Beobachtungsinstrument anerkannt. Bei Bedarf setzen wir den Beobachtungsbogen Perik (Positive Entwicklung und Resilienz im Kindergartenalltag) ein, der die sozial-emotionale Entwicklung von Kindern systematisch begleitet und unterstützt.
Zwei weitere Beobachtungsbögen liefern Anhaltspunkte für konkrete Ziele im Bereich der Sprachförderung z.B. aktiv zuhören, Fragen stellen, erzählen, Gedicht aufsagen, Freude an der Sprache empfinden.
Die tägliche Beobachtung des Kindes in seinem Handeln und die Auswertung dieses Screenings bilden die Grundlage für Entwicklungsgespräche, in denen wir gemeinsam mit den Eltern Möglichkeiten suchen, das Kind in seinem Wachsen fördernd zu begleiten.
Qualitätssicherung
Wir arbeiten kontinuierlich an der Qualität unserer Einrichtung. Unser Träger, der Markt Bürgstadt, unterstützt und fördert dies mit der Bereitstellung der dazu benötigten Mittel.
Die pädagogischen Fachkräfte nehmen regelmäßig zur Weiterbildung ihrer fachlichen Kompetenzen an Teamfortbildungen im Haus teil. Darüber hinaus ist die Leitung in verschiedenen Arbeitskreisen eingebunden.
Bei regelmäßigen Teambesprechungen planen und reflektieren wir unser pädagogisches Handeln. Im Team erarbeitete Leitfäden und Elternbefragungen unterstützen unsere Weiterentwicklung.
Um unseren Schutzauftrag nach §8a SGB VIII in Kindertageseinrichtungen zu erfüllen, haben wir ein einrichtungsinternes Schutzkonzept erstellt, das Prozessabläufe bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung im familiären Umfeld, bei grenzverletzendem Verhalten in der Kita durch pädagogisches Personal oder unter Kindern beinhaltet.
Kooperation mit Fachdiensten
Qualifizierte pädagogische Arbeit erfordert Zusammenarbeit und Austausch mit anderen Fachdiensten und garantiert so eine optimale Förderung des Kindes.